Abstract
Dieser Beitrag untersucht die Zirkulation und Konjunktur des Begriffs „Support“ in subkulturellen Szenen und in der popkulturnahen Ökonomie. Gezeigt wird, dass „Support“ über die konkrete Wortbedeutung hinaus auf ein Ethos der gegenseitigen Unterstützung, des Gemeinsam-Machens bzw. der Solidarität verweist. Zugleich versieht die Vokabel monetäre Kauf- und Tauschakte mit einer besonderen Wertigkeit und gibt ihnen einen moralischen, mitunter altruistischen Beiklang, während die als „Support“ gekennzeichneten Praktiken – insbesondere im Bereich des Crowdfunding, aber auch in einigen Werbekampagnen – eine zunehmend engere Definition erfahren. Der Beitrag diskutiert dabei die kulturtheoretische Frage, inwiefern Praktiken des „Supports“ im Sinn eines Tausches von Äquivalenten verstanden werden müssen und inwiefern sie mit einer solchen Logik brechen. Abschließend werden Perspektiven für weiterführende Forschungen skizziert.