Abstract
In Jugendsubkulturen entstehen verschiedene Arten von Sozialbeziehungen zwischen Angehörigen niedriger und höherer sozialer Schichten. Auf der Grundlage einer ethnographischen Studie über junge Männer in Berlin und ihren Umgang mit einem als ›Gangsta‹ und ›Proll‹ titulierten Stil werden Schlaglichter auf verschiedene Typen solcher Sozialbeziehungen geworfen. Sozialbeziehungen mit Betreuenden; imaginäre Sozialbeziehungen; Sozialbeziehungen außerhalb der subkulturellen Szene – jedoch innerhalb einer Altersgruppe; innerszenische Sozialbeziehungen. Subkulturelle Szenen fungieren als klassenübergreifende Kontaktzonen, aber es wäre zu einfach, die dabei entstehenden Netzwerke als Grundlage sozialer Mobilität anzusehen.
In youth subcultures, different kinds of social relationships between people from lower and higher-up socioeconomic strata can be distinguished. Based on an ethnographic study among young men in Berlin and their self-declared ›gangsta‹ and ›prole‹ style, different types are highlighted: relationships with youth-work professionals; imaginary social relationships; relationships with subculture outsiders of the same age group, and relationships within subcultural circles. The article stresses subcultures’ potential as cross-class contact zones, but cautions against interpreting resulting networks in terms of social mobility.