Abstract
Dieser Beitrag nimmt die aktuelle Diskussionslage über die Entwicklungen des sogenannten Metaversums auf und fragt nach deren religionspädagogischer und religionsdidaktischer Relevanz. Welche Herausforderungen ergeben sich durch die (Macht-)Ansprüche und technologischen Entwicklungen des Metaversums für eine theologisch-religionspädagogische Reflexion? Wie kann in religionsdidaktischer Hinsicht in Lehr- und Lernprozessen mit den entstehenden Möglichkeiten verantwortlich, kritisch und konstruktiv umgegangen werden? Ausgegangen wird davon, dass das Metaversum als virtuell geschaffene, KI-basierte und immersive Realität über kurz oder lang existenziell bedeutsame Räume für die individuelle Orientierung, Persönlichkeitsentwicklung und damit für religionsbezogene Bildungsprozesse eröffnen wird. Dabei sind Körperlichkeit, Beziehungs- und Resonanzerfahrung sowie verantwortliches Handeln zentrale Aspekte der theologisch reflektierten Selbstpositionierung in diesen neu entstehenden digitalen Kommunikationswelten. Von der Beleuchtung dieser medialen Transformationsdynamik aus erfolgt eine Systematisierung von sachlich naheliegenden anthropologisch-theologischen Fragen und Themen für den Religionsunterricht. Dies verbindet sich vor dem Hintergrund einer beziehungsorientierten Religionspädagogik mit dem Plädoyer für Formen des Theologisierens, durch die mit dem und im Metaversum existenziell bedeutsame und verantwortungsoffene Räume erschlossen werden können.