Abstract
Studienanfänger:innen haben persönliche Interessen und vorakademische Vorstellungen zu ihrem Studienbereich. Solche Präkonzepte können für den akademischen Lernprozess förderlich, aber auch hinderlich sein. Für Dozierende an Hochschulen sind Kenntnisse über solche Präkonzepte didaktisch relevant. Das Modell der Didaktischen Rekonstruktion bietet hierbei einen Rahmen, der auch für die hochschuldidaktische Forschung und Entwicklung genutzt werden kann. Diese explorative Studie untersucht Präkonzepte von „Erziehungswissenschaft“ bei Studienanfängerinnen und -anfängern. Rund 200 studentische Literaturarbeiten aus einer propädeutischen Lehrveranstaltung wurden hinsichtlich erziehungswissenschaftlicher Themenfelder (z. B. Sonderpädagogik, historische Bildungsforschung) und wissenschaftlicher Fragetypen (z. B. Beschreibung, Bewertung) qualitativ und quantitativ analysiert. Die Ergebnisse zeigen Präkonzepte von Erziehungswissenschaft, die pädagogisch, didaktisch und psychologisch sowie deskriptiv und kausal geprägt sind. Diese Präkonzepte der Studienanfänger:innen können mit den Postkonzepten von fortgeschrittenen Forschenden kontrastiert werden, um beide Perspektiven bei der Gestaltung von Lehrveranstaltungen systematisch einzubinden.