Abstract
Überforderungseinwände wurden bisher vor allem gegen konsequentialistische und deontologische Ethiken gerichtet. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, inwiefern auch tugendethische Ansätze solchen Einwänden ausgesetzt sind. Dabei wird zwischen Überforderungseinwänden unterschieden, die sich aus der Ontologie der Tugenden selbst ergeben, und solchen, die aus Kernthesen der Tugendethik resultieren. Mit Blick auf beide Problemstellungen wird geprüft, wie eine adäquate Tugendlehre und -ethik aussehen könnte, die geeignet ist, solchen Einwänden zu entgehen.