Abstract
Die Masterarbeit widmet sich Glückserfahrungen im Berggebiet und deren Aushandlungen auf der sozialen Plattform Instagram. Unter einer praxeologischen Perspektive folgt sie dem Hashtag ‘Gipfelglück‘ und den dazugehörigen audiovisuellen Posts. Es wird danach gefragt, wie das Bergglück in den Beiträgen sinnvoll konstruiert und vermittelt wird, sowie welche medialen Affordanzen dabei eine Rolle spielen. Hierfür wurden Videoclips in einem hermeneutisch-wissenssoziologischen Vorgehen aufgeschlüsselt und zusammen mit Interviews einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Anhand ausgewählter Konzepte aus der Medienanthropologie und aus der Anthropologie der Sinne konnten strukturierende und interpretative Aussagen sowohl auf der Mikro- als auch auf der Makroebene getroffen werden. Die Empirie zeigte, dass Akteur:innen glückliche Erlebnisse in den Bergen als spektakulär, vorübergehend und erinnerungswürdig wahrnehmen. Sie empfinden sie als Höhepunkte, welche sie ästhetisch ansprechend sowie nachvollziehbar ins Digitale übersetzen und zu repräsentativen Posts verarbeiten. In der Arbeit wird diskutiert, welche Familienähnlichkeiten in der Bild- und Textsprache dabei zutage treten. Die Analyse ergab zudem, dass Akteur:innen verschiedene Arten von Emotionspraktiken mit Erzähl- und Inszenierungsstrategien verknüpfen, um ihre Erfahrungen zu konservieren und zu teilen. Es kommt zu Reproduktionen von bestimmten Darstellungsweisen des Bergglücks im digitalen Raum. Die Arbeit argumentiert letztlich, dass Akteur:innen durch ihr Handeln in den Alpen und auf Instagram Einfluss darauf nehmen, wie Bergglück hergestellt und soziokulturell wahrgenommen wird.