Abstract
Bis zu 30 % unserer Kinder und Jugendlichen leiden unter psychischen Störungen, körperlichem und sexuellem Missbrauch und Vernachlässigung. Die Familie ist der primäre Beziehungs- und Erziehungskontext, in dem die Weichen für die Entwicklung der nachwachsenden Generation gestellt werden. Die Entstehung von psychischen Problemen im Kindesalter ist multifaktoriell bedingt, d. h. sowohl biologische als auch psychosoziale Faktoren spielen eine bedeutende Rolle. Psychische Störungen der Eltern, mangelnde elterliche Sensitivität, dysfunktionales Erziehungsverhalten und eine gestörte elterliche Partnerschaft sind die wichtigsten innerfamiliären Risikofaktoren. Insbesondere diese Faktoren sind prinzipiell einer Veränderung zugänglich. Somit bieten Elterntrainings und Paarinterventionen einen Königsweg zur Prävention und Behandlung von psychischen Störungen bei Kindern. Insbesondere in Deutschland konnte die langfristige Wirksamkeit dieser Programme über 10–25 Jahre gezeigt werden.