Abstract
In Tit 2,2-7a wird moralische Unterweisung nach Geschlecht und Alter spezifiziert dar-
geboten. Die massgeblichen Kommentare des 20. Jahrhunderts halten die Zuteilung der
einzelnen paränetischen Inhalte auf die Gruppen für mehr oder weniger zufällig. Sie wer-
den entweder als traditionell oder als antihäretisch bzw. antiasketisch motiviert erklärt.
Ausgehend von auslegungsgeschichtlichen Beobachtungen versucht dieser Beitrag, Tit
2,2-7a in antike Diskurse zum Thema Alter einzuordnen, und reflektiert, welche Auswir-
kungen eine solche Einordnung für die heutige theologische Relevanz des Textes hat.