Abstract
Im Beitrag werden wichtige Theorien der grammatischen Beschreibung vorgestellt. Allen gemeinsam ist, dass sie in der Tradition des Strukturalismus stehen. Dies ist eine Sammelbezeichnung für linguistische Schulen, deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie sich auf den „Cours de Linguistique Générale”, das Grundlagenwerk der modernen Sprachwissenschaft, berufen. Der Amerikanische Strukturalismus legt den Schwerpunkt auf das Segmentieren und Klassifizieren von Sätzen im Rahmen von Konstituentenstrukturanalysen. Die Generative Grammatik baut auf diesem Verfahren auf, hat aber eine andere Zielsetzung: Ihr geht es darum, das Regelwissen (=Kompetenz) zu modellieren, das Sprecher dazu befähigt, korrekte Sätze zu bilden. In der Valenztheorie stellt man das Verb ins Zentrum und unterscheidet Satzglieder, die im Stellenplan des Verbs vorgesehen sind (=Ergänzungen), von Angaben, für die das nicht gilt. Die Funktionale Grammatik umfasst theoretische Ansätze, in denen davon ausgegangen wird, dass kommunikative Aspekte ausschlaggebend für die Satzstrukturierung sind. In der Optimalitätstheorie werden Faktoren, die bei der Bildung von Sätzen in einem Wettbewerb zueinander stehen, als Hierarchie von Beschränkungen dargestellt. Der Satz, der die wenigsten Beschränkungen verletzt, gilt in diesem Modell als „optimal”.