Abstract
Diese Studie untersucht im mittleren Teil des Vallée de la Roya Vegetations-Sukzessionen auf terrassiertem Kulturland und dessen soziokulturelle Bedeutung. Es wurden 14 Vegetationstypen unterschieden und in einem Sukzessionsmodell gruppiert. Auf den heute noch bewirtschafteten Terrassen hat es meist Olivenhaine oder Trockenwiesen. Bei fehlender Mahd stellt sich eine Brachypodium pinnatum-Wiese ein, gefolgt von einem Strauch-Stadium, das in Wald übergeht. Bezogen auf die Anteile der verschiedenen Vegetationstypen weisen die am dichtesten besiedelten und am besten zugänglichen Zonen den grössten Anteil an gepflegten Terrassenkulturen auf. Eine Befragung von 21 Bewohnern lieferte Informationen zur Aufgabe des Kulturlandes und zu den Zukunftsperspektiven ihres Tales. Das Spektrum der Ansichten reicht von den «Neu-Bauern» (Aussteiger, «néo-ruraux»), welche die traditionelle Landwirtschaft im Sinne einer Entwicklungsperspektive beleben wollen, bis zu den einheimischen Dorfbewohnern, die in der Förderung von Industrie und Tourismus das einzige realistische Zukunfts-Szenario sehen. Beruhend auf diesen Untersuchungsergebnissen wurden vier Zukunfts-Szenarien für das Tal und deren Konsequenzen für den Unterhalt des terrassierten Geländes erarbeitet und diskutiert.