Abstract
Als Psychostimulanzien oder Stimulanzien wird die Gruppe von Neuro‑/Psychopharmaka bezeichnet, die vorwiegend eine erregende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und die Psyche ausüben. Das Hauptanwendungsgebiet der Psychostimulanzien Methylphenidat und Amphetamin ist die Therapie der Aufmerksamkeitsdefizit‑/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Weitere Wirkstoffe zur Behandlung der ADHS sind Atomoxetin und Guanfacin, die als Nicht-Psychostimulanzien eingeordnet werden. In diesem Kapitel werden die Wirk(ungs)mechanismen dieser Wirkstoffe besprochen und schwerpunktmäßig diejenigen pharmakologischen Aspekte dargestellt, die für Kliniker für den therapeutischen Einsatz dieser Substanzen relevant sind. Dabei wird u. a. auf Anwendungsgebiete, die klinische Wirksamkeit und die Studienlage eingegangen. Es werden Dosierungsempfehlungen gegeben und mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen und -wechselwirkungen behandelt. Das Kapitel schließt mit Empfehlungen zur Behandlungsdauer sowie zu notwendigen Kontrolluntersuchungen im Rahmen der ADHS-Pharmakotherapie.