Abstract
Ausgehend von den globalen antirassistischen Protesten, ausgelöst durch den gewaltsamen Tod von Georg Floyd am 25. Mai 2020, entstand die Idee zu der Debatte »Dangerous Temporalities«. Mit dem Phänomen des ungleichzeitigen Gleichzeitigen, das Ernst Bloch seinerzeit formulierte, um die temporalen Logiken des Nationalsozialismus zu analysieren, folgt diese Diskussion einem Geschichtsbewusstsein, das alles andere als linear gedacht ist. Zeit ist machtvoll verschachtelt. Eine Gegenwart beherbergt dabei differente temporale Lebenswelten. Vier Kolleg:innen aus dem breiteren kulturwissenschaftlichen Feld diskutieren darüber, was die Fragen nach ungleichen Zeitlichkeiten in Hinblick auf methodische, wissenschaftspolitische und feministische Praxis für ihre eigene wissenschaftliche Arbeit bedeuten.