Abstract
Anhand des Lektürejounals von Johann Caspar Hagenbuch (1700-1763), dessen handschriftlicher und gedruckter Nachlass in der Zentralbibliothek Zürich liegt, werden das Leseverhalten und die Interesseschwerpunkte des Altertumswissenschaftlers untersucht. Für die Erforschung der Hagenbuch’schen Privatbibliothek bildet die Transkription des Journals, die vorgängig auf e-manuscripta.ch erfolgte, eine wichtige Basis, weil sie den Bestand sichtbar und zugänglich macht – und den Grundstein für die virtuelle Rekonstruktion der Hagenbuch’schen Privatbibliothek legt. Durch die exemplarische Untersuchung zeigt sich auch, dass Provenienzforschung durch partizipative Initiativen unterstützt werden könnte, etwa durch Citizen Science-Projekte, die sich der Erschliessung von Bibliotheksbeständen widmen. Die interessierte Öffentlichkeit könnte provenienzgeschichtliche Quellen auf kollaborativen Bibliotheksplattformen aufbereiten und so Grundlagen für deren weiterführende Erforschung schaffen.