Abstract
Im Gegensatz zu einer funktionalistischen Auffassung technischer Verfahren der Filmproduktion, analysiert dieser Beitrag filmtechnische Verfahren des klassischen Hollywood (ca. 1930–1965) als widerspenstige Akteure, die immer etwas anderes erfinden, als von ihren Ingenieur*innen intendiert. Dabei werden die technikphilosophischen Überlegungen Gilbert Simondons zum „Unbe- stimmtheitsspielraum“ technischer Objekte und der psychoanalytische Begriff des Unbewussten verbunden, um exemplarisch anhand des Verfahrens der Rear Projection (Rückprojektion) zu zeigen, wie heterogen die Standardverfahren einer vermeintlich ganz auf Kontrolle ausgerichteten Filmindustrie bei genauer Betrachtung sind.