Abstract
Der vorliegende Artikel beschäftigt sich, basierend auf den Antworten auf die offenen Fragestellungen der CONTOC2-Studie, mit kirchlichen Hauptamtlichen der EKD und der EKS als deutungsmächtige Akteur:innen hinsichtlich möglicher Zukünfte von Kirche. Die These ist, dass sie in ihrer zentralen Positionierung als Schlüsselak-teur:innen in der Kirche deren Zukunft maßgeblich prägen und mitbestimmen. Unter Anwendung der Methode der inhaltlich-strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse nach Udo Kuckartz und Stefan Rädiker konnten induktiv Äußerungen zu der Frage „Wie weiter?“ aus dem Datenmaterial herausgearbeitet und analysiert werden. Diese umfassen neun unterschiedliche „Baustellen“, die extrahiert und im vorliegenden Aufsatz zu vielschichtigen Zukunftsvisionen einer ambivalenzsensiblen Kirche verdichtet wurden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Nutzung digitaler Kommunikationsmöglichkeiten für die Erprobung neuer Möglichkeitsräume. Plädiert wird für ein mutigeres Agieren innerhalb vorhandener und neu zu schaffender kirchlicher Ermöglichungsstrukturen sowohl auf der Ebene des hauptamtlichen kirchlichen Personals als auch auf Kirchenleitungsebene.