Abstract
Dieser Beitrag untersucht auf der Basis von Umfragedaten die zentralen Dimensionen der kulturellen Partizipation und ihrer sozialstrukturellen Prägung in der Schweiz von den siebziger Jahren bis heute. Unsere Auswertungen zeigen, dass über diesen Zeitraum hinweg zwei Dimensionen herausragen: erstens der Umfang des kulturellen Engagements und zweitens die Unterscheidung zwischen Hoch- und Populärkultur. In der Schweiz können drei Typen von Kulturnutzern unterschieden werden: die Inaktiven, die sich kaum beteiligen; die Eklektiker, die unterschiedliche kulturelle Aktivitäten mischen; die Hochkulturfans, die sich vorwiegend und intensiv hochkulturell engagieren. In den letzten vier Jahrzehnten hat der Anteil der Inaktiven an der Bevölkerung abgenommen, dagegen stiegen die Anteile von Eklektikern und Hochkulturfans. Die kulturelle Partizipation hängt auch heute noch von sozialstrukturellen Variablen ab. Das generelle Ausmass des kulturellen Engagements wird zunehmend durch den Bildungsstand geprägt, während hochkulturelle Aktivitäten stärker vom Alter abhängen.