Abstract
Störungsmodelle in der Verhaltenstherapie beziehen nicht
nur lerntheoretische, kognitive und neuerdings achtsamkeitsbasierte
Konzepte, sondern auch gerontologische Konzepte
mit ein. Daher werden zunächst das alters- und störungsspezifische
Rahmenmodell sowie das Modell der selektiven
Optimierung mit Kompensation dargestellt. Insbesondere
sind erschwerende Faktoren (wie Multimorbidität, Verluste,
Fähigkeitseinschränkungen) sowie erleichternde Faktoren
(wie Bewältigungs- und Lebenserfahrung, angepasste
Wohlbefindensregulation) relevant. Behaviorale Behandlungsmethoden
beinhalten Modifizierungen von Konfrontationsverfahren
bei Angststörungen, Sozialkompetenz-Trainings
sowie operante Verfahren beim Aufbau angenehmer
Aktivitäten und Selbständigkeitsinterventionen. Wenn
kognitive Verfahren eingesetzt werden, kann der Therapeut
besonders auf typische dysfunktionale Kognitionen achten.
Außerdem eignet sich die Lebensrückblicksintervention gut
zur Veränderung von kognitiven Schemata, die aus negativen
Erfahrungen resultieren. Achtsamkeitsbasierte Methoden
sind relativ neu in der Alterspsychotherapie und beinhalten
primär altersmodifizierte Achtsamkeitsübungen.