Abstract
Piraten werden in einem breit gefächerten Spektrum literarisch porträtiert und gehören wohl zu den schillerndsten Figuren unserer populären Kultur. Alle Variationen aber ziehen einen grundlegenden Teil ihrer Faszination daraus, dass ihre Tollkühnheit sie vor der Kulisse des weiten Ozeans ein Leben voller Abenteuer führen lässt. Anhand von 27 Piratenfilmen aus den Jahren 1926 bis 2007 wird untersucht, welche Abenteurerkonzepte in Hollywood-Filmen präsentiert werden. Die Filme bieten in der Regel einen Piraten der edlen Art als Identifikationsfigur. Dies geschieht in einem relativ engen Schema. Die filmischen Bearbeitungen des Piratenmythos der letzten 25 Jahre weisen aber durchgängig eine Modifizierung dieses Schemas auf. Nach wie vor entsprechen sie dem Abenteuer auf konzeptueller Ebene, lassen aber auf eine Verschiebung in dessen gesellschaftlicher Wertung schliessen.