Abstract
VORBEMERKUNG: Das Factsheet Biomedizinische Ethik und Medizingeschichte stellt, wie alle anderenFactsheets, einzelne Aspekte der Thematik von Sex und Gender dar. In seinenethischen und medizinhistorischen Dimensionen bedient es sichgeisteswissenschaftlicher Herangehensweisen, die einen erweiterten Blick auf dieThematik in der Medizin ermöglichen sollen.Es erhebt keinen Anspruch auf vollständige Darstellung der Problematik. AlleFactsheets wurden in der Kommission Sex and Gender in Medicine derMedizinischen Fakultät der Universität Zürich diskutiert und in der vorliegendenForm verabschiedet. Die inhaltliche Verantwortung liegt bei den Autorinnen undAutoren.
EINLEITUNG: Der Begriff «Gender» [1] bezieht sich auf die sozialeKonstruktion von Geschlecht und beinhaltet Normen,Verhalten und Rollenbilder, die sich gesellschaftlichunterscheiden und sich im Laufe der Zeit ändernkönnen. «Gender» interagiert mit «Sex», ist jedochdavon zu unterscheiden. «Sex» [1] verweist aufbiologische und physiologische Charakteristiken vonmännlichen, weiblichen und intersex Menschen, wiezum Beispiel Chromosomen, Hormone undFortpflanzungsorgane. [1]Im Falle der binären Argumentation im Factsheetkommt sie aus der Ursprungsliteratur.Das Factsheet beschäftigt sich aus einerwissenschaftlich säkularen, eurozentrischen, weissenund weiblichen Perspektive mit dem Thema «Sex undGender» in der Ethik und der Medizingeschichte, wobeies den Standort Schweiz fokussiert.