Abstract
Ausbrüche aus der Realität haben das Böse nicht zum Ziel – der Ausbruch selbst ist das Böse. So jedenfalls versteht es Georges Bataille, jener Philosoph, der sein Denken wohl am ausschliesslichsten dem Bösen gewidmet hat. Das Vernünftige, das Gute, das Nützliche (und damit auch das, was dem Verbrecher nützt) wird vom Bösen überschritten. Darum ist das radikale Böse denn auch nicht zu verwechseln mit dem Verbrechen. Denn aus einem Verbrechen kann jemand noch einen Vorteil ziehen, man kann aus ihm noch als Profiteur hervorgehen. Das Böse aber, von dem Bataille spricht, entschlägt sich solchem Nützlichkeitsdenken und ist für den Urheber meistens gefährlicher als für dessen Opfer. Das absolute Böse zeigt sich auch im Kino als purer Wille zur Überschreitung, als Souveränität, die sich um nichts und niemanden schert.