Abstract
Einleitend wird die Frage nach dem "Warum braucht es Wirksamkeitsstudien" gestellt. Es wird argumentiert, dass mit der Tätigkeit des Beratens und Therapierens ein essentielles inneres Bedürfnis verknüpft ist, dass die eigenen angewendeten Massnahmen auch positive Wirkungen zeigen. Auf der gesellschaftlichen Ebene dominiert allerdings der äussere Druck der Gesundheitspolitik (und letztlich der der Krankenkassen), dass die bezahlten Therapiestunden tatsächlich wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind. Um den Wirksamkeitsnachweis zu vollbringen, haben viele Therapieschulen ihre Studientätigkeit forciert. Zwei Studien (KZPT und EWAK) werden hinsichtlich Methodik und Resultate exemplarisch beschrieben. Insgesamt kann argumentiert werden, dass beide Studien mit grossen Effektstärken bei der Symptomreduktion ihren Nachweis der generellen Wirksamkeit vollbracht haben. Es zeigt sich aber auch, dass andere Therapierichtungen ähnlich hohe Effekte erzielen und sich der Ansatz der Körperzentrierten Psychotherapie (KZPT) vordergründig nur dadurch auszeichnet, dass die Effekte bereits in kürzerer Zeit (nachweislich schon bei 20 Therapiestunden) messbar sind. Im letzten Teil werden praktische Fragen bei der Planung, Durchführung, Auswertung und Publikation von Wirksamkeitsstudien angesprochen. Es werden Problempunkte erwähnt und mögliche Lösungsmassnahmen aufgezeigt. Die Diskussion soll mitunter auch dazu dienen, die Forschungstätigkeit am IKP zukünftig zu intensivieren. Damit Forschung auch umgesetzt werden kann, braucht es entsprechendes Wissen um den Einsatz von adäquaten Diagnostikmethoden, Studiendesigns etc., das im Laufe der Ausbildung vermittelt werden muss. Dem Diskussionsteil ist ein kleines Vademekum angehängt, mit einer kurzen Beschreibung der wichtigsten diagnostischen Erhebungsinstrumente.