Abstract
Die Nächte sind wohl das Belastendste am hausärztlichen
Notfalldienst. Im Dienstkreis Rorschach suchten die Hausärztinnen und -ärzte deswegen die Kooperation mit dem ortsansässigen Regionalspital (SPIRO). Seit dem 1. Januar 2009 wird das hausärztliche Notfalltelefon von 23.00 bis 07.00 Uhr an den diensthabenden Assistenzarzt des SPIRO umgeleitet. In diesem, zweiten Teil unserer Arbeit wird die Sicht der Spitalärztinnen und -ärzte dargestellt.
Während der 92 Nächte dauernden Vorphase («vor») wurden
179 spitalexterne Arzt-Patienten-Kontakte (APK) registriert, in den 90 Nächten der Phase mit Umschaltung («während») waren es 209. Es resultierten «vor» 15 telefonische Beratungen, 82 ambulante Konsultationen, 77 stationäre Aufnahmen und 5 andere Interventionen; «während» 42 telefonische Beratungen, 99 ambulante Konsultationen, 56 stationäre Aufnahmen, 9 andere Interventionen und 3 vom SPIRO veranlasste Hausbesuche durch den hausärztlichen Dienstarzt.
Die Nachtärztinnen und -ärzte am SPIRO beurteilten die neue,
nächtliche Zusammenarbeit mit den Hausärztinnen und -ärzten
indifferent. Sie konnten auch keinen eigentlichen Profit für
ihre Ausbildung ausmachen. Im Gegensatz dazu wurden die
Patientenreaktionen als eher positiv vermeldet, und man beklagte sich kaum über Kapazitätsprobleme durch die zusätzlichen nächtlichen Patientenkontakte.
Unsere Studie zeigt, dass die nächtliche Umschaltung des
hausärztlichen Notfalltelefons ans örtliche Akutspital zu einer deutlichen Entlastung der hausärztlichen Notfallärztinnen und -ärzten führt.