Abstract
<p>Der Aufsatz befasst sich mit der Live-in-Betreuung in Deutschland, Österreich und der Schweiz und zeigt, inwiefern Arbeitszeit ein Kernkonflikt in ihrer Regulierung und in der alltäglichen Arbeitsorganisation und -verrichtung ist. Zuerst verbinden die Autorinnen das Konzept vom „Ensemblecharakter“ der Arbeit mit weiteren Zugängen feministischer Arbeitsforschung und arbeiten strukturelle Gemeinsamkeiten im „Arbeitsensemble“ von Live-in-Betreuer*innen heraus. Im zweiten Schritt zeigen sie, wie Arbeitszeit in der Live-in-Betreuung in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Entsende-, Selbstständigen- bzw. Angestelltenmodell reguliert und zugleich umstritten ist. Im dritten Schritt lenken sie den Blick auf die Arbeitsorganisation im Haushalt. Trotz länderspezifisch unterschiedlicher Regulierungen zeigt sich, dass ein unbegrenzter Zugriff auf die Betreuungskräfte dem Live-in-Verhältnis inhärent ist. Im Fazit wird argumentiert, dass sich der Konflikt um Arbeitszeit innerhalb der Live-in-Betreuung letztlich nicht lösen lässt und es grundlegender Veränderung bedarf.</p>