Abstract
Ziel: Das Ziel dieser Studie war es, die säureprotektive Eigenschaft der in situ gebildeten Speichelpellikel auf Schmelz- und Dentinerosionen durch verschiedene Säuren (Salz-, Zitronen-, Phosphorsäure, pH 2.6) zu untersuchen und zu vergleichen.
Material und Methode: Bovine Schmelz- und Dentinproben wurden von 10 gesunden Probanden für jeweils 120 min in intraoralen Apparaturen getragen, um eine in situ Pellikel zu etablieren. Anschliessend wurden diese Schmelz- und Dentinproben extraoral in 1 ml Salz-, Zitronen-, Phosphorsäure (pH 2.6, 60 s, pro Säure n = 30 Schmelz- und n = 30 Dentinproben) oder Wasser (n = 30 Schmelz- und n = 30 Dentinproben) exponiert. Als Kontrolle dienten „Pellikel-freie“ Proben (pro Säure n = 10 Schmelz- und n = 10 Dentinproben). Der Zahnhartsubstanzverlust wurde durch eine Kalziumbestimmung in der entsprechenden Säure durch Atomadsorptionsspektrometrie bestimmt. Danach wurden die Werte mittels zwei-faktorieller ANOVA und Tukey Tests statistisch ausgewertet (α = 0.05).
Ergebnisse: „Pellikel-bedeckte“ Schmelz- und Dentinproben zeigten keinen Kalziumverlust nach Wasserexposition. Das Vorhandensein einer Pellikel führte sowohl auf Schmelz als auch auf Dentin zu einem signifikant geringeren Kalziumverlust als bei den Kontrollproben. Die Protektion der Pellikel (% der Reduktion des Kalziumverlustes) war signifikant besser für Schmelzproben [60.9 ± (5.3)] als für Dentinproben [30.5 ± (5.0)], wobei sich kein Unterschied zwischen den verschiedenen Säuren zeigte.
Zusammenfassung: Der Erosionsschutz einer in situ gebildeten Pellikel war zweimal besser für Schmelz als für Dentin. Die Art der Säure hatte bei einem pH-Wert von 2.6 keinen Einfluss auf die Schutzeigenschaften der Pellikel sowohl für Schmelz- als auch für Dentinproben.