Abstract
Das Festival von Cannes ist das grösste und prestigeträchtigste Filmfestival der Welt. Es hat sich mit dem Wettbewerb um die Goldene Palme dem Autorenkino und der Förderung künstlerischer Vielfalt verschrieben. In den letzten Jahren fungierte es aber immer häufiger als Startrampe für kommerzielle Blockbuster wie GODZILLA, THE MATRIX RELOADED oder X-MEN: THE LAST STAND, die auf Kosten des Kunstkinos viel mediale Aufmerksamkeit absorbierten. Mit Hollywood in Canne$ legt Christian Jungen die erste umfassende filmwissenschaftliche Studie zum spannungsreichen Verhältnis der US-Filmindustrie und Cannes vor, von 1939 bis zur Gegenwart. Basierend auf unveröffentlichtem Archivmaterial und Interviews mit Studiobossen erklärt er, warum Studios wie Universal, Warner Bros. oder Sony in den verschiedenen Epochen am Festival teilnahmen. Und mit Fallgeschichten zu Alfred Hitchcock, Sharon Stone, Arnold Schwarzenegger sowie EASY RIDER, E.T. oder THE DA VINCI CODE analysiert Jungen, wie Hollywood den Rezeptionskontext mit dem roten Teppich nutzte, um Stars aufzubauen und seine Filme zu vermarkten. Das Buch handelt von franco-amerikanischer Freundschaft, Boykotten, Skandalen, Triumphen und Flops – vor allem aber von der grossen Passion fürs Kino, welche jene zwei Länder verbindet, die für sich beanspruchen, es erfunden zu haben.