Abstract
Die Psychoanalyse entstand im Spannungsfeld zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen, namentlich Psychologie, Pädagogik und Philosophie auf der einen, Medizin und Biologie auf der anderen Seite.
Heute ist Psychoanalyse ein vielgestaltiges Praxisfeld und ein verzweigtes Forschungsgebiet über das grosse Gebiet der Psychotherapieforschung hinaus. Gesprächs- und Kulturanalyse, Neurowissenschaft und evolutionäre Psychologie, Bildungswissenschaften und Evolution der Moral,
Erzähl- und Religionsforschung gehören zum Interessenspektrum und verlangen häufig Expertise, die
im Dialog mit den Nachbarwissenschaften entsteht.
Psychologen, Philosophen, Kultur- und Literaturwissenschaftler, Theologen, Ärzte und Medienforscher profitieren von psychoanalytischen Konzepten, Modellen und Befunden aus den Werkstätten psychoanalytischer Forschung. Die Psychoanalyse bietet eine Fülle differenzierter Beobachtungen und theoretischer Konzepte, die für andere Disziplinen anregend und weiterführend sind. Psychoanalyse im Dialog bedeutet aber auch Psychoanalyse im kontroversen Dialog. Und umgekehrt kann Psychoanalyse eine kritische Argumentationskultur befördern.
Die Reihe Psychoanalyse im Dialog ist ein Publikationsforum für wissenschaftliche Studien theoretischer und empirischer Art, in denen psychoanalytisches Denken und Wissen auf neuen
Feldern fruchtbar wird. Die Reihe ist offen für wissenschaftliche Monografien, Anthologien und Mehrautorenwerke zu interdisziplinären Projekten. Sie lädt aber auch dazu ein, innovative Formen wissenschaftlicher Darstellung zu erproben – hier hat das psychoanalytische Denken noch ungehobene Schätze zu bieten – und innovative Formen des Dialogs zu führen, zum Beispiel zwischen Kunst und Wissenschaft.