Abstract
Gesundheitskompetenz (Health Literacy) wird in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts immer wichtiger. Durch ihre Nähe zur Scientific Literacy schafft sie einen starken Bezug zum naturwissenschaftlichen Unterricht und eröffnet so die Chance, eine in den vergangenen Jahrzehnten kulturell und historisch gewachsene Kluft zur Gesundheitsförderung zu schließen. Der Artikel beschreibt zunächst die Ausgangslage im Rahmen des Salutogenese/Pathogenese-Konzeptes und den sich anbahnenden Paradigmenwechsel zur Gesundheitskompetenz. Ein mögliches Rahmenmodell der Gesundheitskompetenz wird vorgestellt. Eine Literaturrecherche in wichtigen Zeitschriften zum naturwissenschaftlichen Unterricht zeigt, dass zwar der Begriff der Gesundheitskompetenz/Health Literacy in der didaktischen Forschung noch nicht aufgenommen worden ist, doch weist die Vielzahl von Arbeiten, die Gesundheitsfragen thematisieren, auf eine Win-win-Situation zwischen Gesundheitsbildung und naturwissenschaftlichem Unterricht hin.
Es werden mögliche Zugänge skizziert, um dieses Potential zu entwickeln, dies unter besonderer Berücksichtigung der Dialektik von Bildung an der Natur und durch die Natur.