Abstract
Kino und Surrealismus - so lässt sich bereits anhand der Filmpioniere Lumière und Méliès zeigen - sind voneinander nicht zu trennen. Wenn André Breton in seinem surrealistischen Manifest von 1924 verkündet, es gelte Realität und Traum zusammenzuschweissen zu einer absoluteren Realität, so fasst er damit nur in Worte, was er bereits aus dem Kino seiner Zeit kannte. Folglich ist die Verbindung von Surrealismus und Film auch nicht nur im explizit surrealistischen Kino Man Rays oder Luis Bunuels zu suchen. Vielmehr finden sich Spuren des Surrealismus durch die ganze Filmgeschichte, darunter gerade auch - und wohl am überraschendsten - im Hollywoodkino von den Musicals Busby Berkeleys über Samuel Fullers «Shock Corridor» bis Jonathan Demmes «Silence of the Lambs».