Abstract
Wie viele andere Branchen befindet sich auch die Automobilbranche in einem voranschreitenden Modularisierungsprozess. Das betrifft sowohl die Produktion als auch die Distribution. Standardisierung und Modularisierung der Wertschöpfungsaktivitäten und -prozesse führen jedoch zu einem betriebswirtschaftlichen Zielkonflikt: die Erzielung von Effizienzvorteilen einerseits und Differenzierungsmöglichkeiten andererseits. Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel der Automobilindustrie dargestellt, wie Unternehmen dem Differenzierungsdilemma entgehen können. Dazu werden markenspezifische Wertschöpfungsorganisationen im Rahmen von Integrationsmessungen systematisiert und verglichen. Anhand der Merkmale unterschiedlicher Organisationsformate wird der Zusammenhang zwischen Wertschöpfungsorganisation und Differenzierungspotential diskutiert. Es zeigt sich, dass diejenigen Hersteller, die sowohl in der Produktion als auch in der Distribution eine hohe Wertschöpfungskontrolle und eine hohe Bindungsintensität der strategisch bedeutenden Lieferanten beziehungsweise Händler aufweisen, Wettbewerbsvorteile gegenüber ihren Konkurrenten erzielen und ein strategisch relevantes Differenzierungspotential erreichen.