Abstract
Im Gefolge von verstärkter Migration in den meisten Ländern Europas und der in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierten Integrationsproblematik hat die Frage nach der Beziehung zwischen Medien und Migration auch in der Kommunikationswissenschaft an Bedeutung gewonnen. Der Beitrag präsentiert und diskutiert schwerpunktmäßig Befunde aus einer schweizerischen Studie für das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) zur Integrationsleistung des öffentlichen und privaten Rundfunks auf der Basis von Inhaltsanalysen und Befragungen. Die Befunde dokumentieren einerseits Unterrepräsentanz, Stereotypisierung und Negativität in der Migrationsberichterstattung, andererseits eine ambivalent negative Wahrnehmung der Funktionen und Leistungen der Mehrheitsmedien durch die Migranten selbst. Zudem konnten keine Belege für die sog. „Medienghetto-These“ gefunden werden.