Abstract
Anliegen: Eine spezielle Form formaler
Denkstörungen, die Begriffsumfangserweiterung oder auch Overinclusion, tritt besonders bei Patienten mit Schizophrenie auf. Mit dem Begriffsumfangstest (BUT) liegt zusätzlich zu einer in den neunziger Jahren eingeführten Papierversion nun eine computerisierte Version vor,
mit der sich dass Ausmass von Begriffsumfangserweiterungen bestimmen lässt. Die Ziele dieser Studie waren zum einen die Überprüfung der computerisierten Version des BUT in Bezug auf die Diskriminationsfähigkeit des Begriffsumfangs
von an Schizophrenie erkrankten und gesunden Personen, zum anderen die Untersuchung von Zusammenhängen zur Ich-Psychopathologie. Methodik: 40 Schizophreniepatienten und 16 gesunde Kontrollpersonen wurden mit dem BUT und einer Skala zur Erfassung der Ich-Psychopathologie
(IPP) an fünf Untersuchungszeitpunkten mit jeweils ca. zwei Wochen Abstand untersucht. Ergebnisse: Die Patientengruppe und die gesunde Kontrollgruppe unterscheiden sich in
den meisten BUT-Parametern zu allen Messzeitpunkten signifikant voneinander. Zwischen zahlreichen BUTParametern und den Werten in der Ich-Psychopathologieskala fanden sich zahlreiche signifikante positive Korrelationen. Schlussfolgerung: Auch die computerisierte Version des BUT erfasst eine wichtige Komponente formaler Denkstörungen in einer klinisch gut anwendbaren Form. Der gezeigte Zusammenhang zwischen semantischer Begriffsausweitung und gestörter Ich-Demarkation kann wegweisend für weitere psychopathologische Untersuchungen zur Ätiologie schizophrener Denkund Ich-Störungen sein.
ABSTRACT:
OBJECTIVE: A special form of formal thought disorder is the overinclusion in schizophrenia. The Begriffsumfangstest (BUT, Concept Overinclusion test) is a neuropsychological test for the assessment of this phenomenon. The test is available in a paperand- pencil version since the 1990s and now available in a computerized version. The aim of this study was a replication of the paper-and-pencil version with the computerized version of the test and also the detection of putative correlations with ego-psychopathology.
METHODS: 40 patients with schizophrenia and 16 healthy controls were assessed with the BUT and with a scale for the assessment of ego-psychopathology (IPP). The tests were performed on five different time points with intervals of approximately two weeks.
RESULTS: The BUT-parameters for the group of patients and the control group differed significantly. Several positive correlations were found between he values of the BUT and the IPP.
CONCLUSION: The computerized Version of the BUT is also applicable for the detection of overinclusion. The relation between overinclusion as a semantic dysfunction and ego-psychopathology may lead to further psychopathological investigations concerning schizophrenic thought disorders.