Abstract
In diesem Beitrag soll es darum gehen, die psychologischen und gesundheitlichen Folgen der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 für die Opfer zu beschreiben.
Dazu werden anhand der Studie „Dresdener Bombennachtsopfer 50 Jahre nach der Bombardierung“[1] sowohl patho- als auch
salutogenetische Faktoren betrachtet, welche sich noch heute, mehr als 50 Jahre nach den traumatischen Ereignissen, auf die Betroffenen auswirken. Schwerpunkt
des Artikels ist es, Zusammenhänge zwischen der Traumatisierung, dem heutigen Ausmaß der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), der damit in Beziehung stehenden
externalen bzw. internalen Kontrollüberzeugungen der Opfer sowie Aspekten der traumabezogenen persönlichen Reifung zu beleuchten. Zusätzlich wird die Bedeutung des Alters zum Zeitpunkt der Traumatisierung für die (pathogenen) Trauma-
Folgen erläutert.
Insgesamt soll der Artikel dazu beitragen, auf die Langzeitfolgen psychischer Traumatisierung durch Kriegsgeschehnisse aufmerksam zu machen und die Schwierigkeiten der Verarbeitung traumatischer Opfer-
Erfahrungen im Langzeitverlauf zu verdeutlichen.