Abstract
Fragestellung: Der Verlust eines nahestehenden Menschen durch den Tod stellt ein kritisches Lebensereignis dar, für das es funktionale und dysfunktionale Bewältigungsmöglichkeiten geben kann. In dieser Studie werden Zusammenhänge zwischen positivem und negativem religiösen Coping (PRC und NRC), allgemeiner Selbstwirksamkeit und verschiedenen psychischen Anpassungsindikatoren dargestellt.
Methode: Neben den Skalen »Religiöses Coping« und »Allgemeine Selbstwirksamkeit « werden als Anpassungsindikatoren das Beck Depressions-Inventar (BDI),
Skalen zur Erfassung normativer und komplizierter Trauerreaktionen (TRIG, Komplizierte Trauer-Modul) und posttraumatischer persönlicher Reifung (PPR) eingesetzt. Ergebnisse: PRC zeigt positive Assoziationen mit PPR sowie negative Zusammenhänge mit komplizierter Trauer, NRC korreliert positiv mit komplizierter Trauer und Depressivität. NRC kann bei der Varianzaufklärung von Depressivität einen zusätzlichen Beitrag zur Selbstwirksamkeit leisten.
Diskussion: Die Richtung der ermittelten Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Aspekten von religiösem Coping bzw. Selbstwirksamkeit und der Anpassungsleistung ist erwartungsgemäß. NRC kann einen zusätzlichen Beitrag zur Varianzaufklärung des Anpassungsgeschehens leisten.