Abstract
Ein maßvoller Umgang mit Suchtmitteln ist Bestandteil des Lebensstils einer Mehrzahl von Menschen. Lange Zeit ging die Therapie von Suchtmittelabhängigen davon aus, dass diese das nicht leisten können, und strebte völligen Konsumverzicht an. Es gibt gute Gründe, das in seiner Allgemeingültigkeit in Frage zu stellen; solche Gründe werden anhand von Forschungsergebnissen dargestellt. Wichtigster Befund ist dabei, dass auch Abhängige in erheblicher Zahl den Weg zurück in einen maßvollen Konsum finden können, mit oder ohne Therapie. Dem ist sowohl in der individuellen Therapieplanung wie in der Entwicklung des Behandlungssystems Rechnung zu tragen. = Moderate use of psychotropic substances belongs to the lifestyle of a majority of people. For a long time, treatment of addicts was based on the belief that such moderate use is an unrealistic goal and that abstinence only should be intended. We discuss some of the reasons this belief must be challenged, on the basis of research evidence. The most important findings show that all kind of treatment approaches may result in moderate use, as well as spontaneous recovery. Individual treatment planning must consider this as well as the development of treatment systems.