Abstract
Ziele: Wir stellen 3 Fälle von Kindern vor, bei denen es nach CochleaImplantation zur Dislokation des inneren Magneten gekommen ist. Wir haben nach möglichen Ursachen gesucht und Empfehlungen zur Verbesserung der Implantate erarbeitet. Material und Methoden: Wir haben retrospektiv 3 Fälle von Kindern untersucht, bei denen es nach CochleaImplantation zur Magnetdislokation gekommen ist. Es wurde eine Literatursuche zur Häufigkeit dieser Komplikation durchgeführt. Danach haben wir gesamtschweizerisch abgeklärt, wie oft eine Magnetentfernung durchgeführt werden musste, um eine MRI Untersuchung durchzuführen. Schlussendlich haben wir die Magnetfeldstärke von 2 Spielzeugen bestimmt, da bei 2 Geschwistern ein möglicher Zusammenhang zwischen diesen Spielzeugen und der Magnetdislokation bestehen könnte.
Resultate: Bei unseren Fällen handelt es sich um zwei Schwestern und einen Jungen. Das durchschnittliche Alter bei Implantation betrug 33 Monate. Eine Magnetdislokation fand durchschnittlich 28 Monate nach Implantation statt. Die Magneten wurden unter Vollnarkose reimplantiert, und im Verlauf sind keine Dislokationen mehr aufgetreten. Als Ursache fand sich kein eigentliches Kopftrauma, jedoch muss die Kombination bei Kindern aus stärkerer Kopfrundung, dünner Haut über dem Magneten und rezidivierender Kopftraumata als wichtige Faktoren in Betracht gezogen werden. Auffällig war zudem, dass sich die Geschwister magnetische Spielzeuge ans Implantat setzten und die Magnetdislokation nach diesen Ereignissen auftrat. Die gemessenen Magnetfelder der Spielzeuge reichen jedoch allein nicht aus, um den Magneten aus seiner Silikontasche zu dislozieren.
Schlussfolgerungen: Wir sind der Meinung, dass bei Kindern auf Modelle mit entfernbaren CI Magneten verzichtet werden sollte, um dieser seltenen Komplikation vorzubeugen, oder dass zumindest ein Redesign der Magnettasche angestrebt werden soll.