Abstract
Angesichts der notorisch knappen Finanzmittel im Gesundheitswesen werden vermehrt ökonomische Steuerungsmodelle eingesetzt, um die Kosten zu dämpfen, die Mittel adäquat zu verteilen und die Effizienz zu steigern. Abrechnungssysteme wie DRG (Diagnosis Related Groups) oder verschiedene Managed-Care- Modelle zeugen von einer marktwirtschaftlichen Umgestaltung des Gesundheitswesens.
Ob und wie wirtschaftliche Anreize und zunehmende Konkurrenz die Gesundheitsversorgung tatsächlich beeinflussen, wird in diesem Band aus verschiedenen Perspektiven untersucht. In welche Spannungsfelder geraten die im medizinischen und pflegerischen Bereich Tätigen, die zwischen dem Patientenwohl, dem eigenen beruflichen Selbstverständnis und institutionellen und administrativen Ansprüchen an die Wirtschaftlichkeit ihres Tuns vermitteln müssen?
Der Band versammelt Erfahrungen von Praktikerinnen und Praktikern aus der Schweiz und aus Deutschland, empirische Forschungsergebnisse und grundlegende theoretische Überlegungen, die sich mit der Einführung der DRG und dem zunehmenden Einfluss ökonomischer Konzepte in der Medizin beschäftigen. Zu Wort kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Pflege, Recht, Soziologie, Philosophie und Ethik.