Abstract
Bei gleicher formeller Stellung pflegen nebenamtliche weibliche Gemeinderäte im Exekutivgremium etwas weniger Einfluss als ihre männlichen Kollegen zu entfalten. Diese in Gemeinden aller Grössenklassen und fast allen Kantonen beobachtbare Regularität zeigt sich vor allem darin, dass sie sich im Gremium weniger häufig einen „überdurchschnittlichen“ Einfluss zuschreiben, während sie sich bezüglich ihrer Fähigkeit, eigene Anliegen durchzusetzen, und bezüglich der dabei erfahrenen (bzw. perzipierten) Widerstände nur wenig von den Männern unterscheiden. Nur bei Männern hängt der Einfluss wesentlich davon ab, ob sie das Schlüsselrsessort der Finanzen besetzen oder für einen marginaleren Sachbereich zuständig sind. Die Geschlechtsdifferenzen lassen sich nur zum Teil dadurch erklären, dass Männer häufiger eine hohe Berufsposition innehaben, bereits lange Zeit amtieren und eine weniger linksstehende Politik betreiben.