Abstract
Im internationalen Vergleich zeichnen sich die Schweizer Kantone durch eine besonders intensive Zusammenarbeit aus. Die Entwicklung und die Struktur dieser Zusammenarbeit auch ‚horizontaler Föderalismus‘ genannt, analysieren wir basierend auf einer Datenbank der Konkordate zwischen den Schweizer Kantonen. Wir zeigen, dass der horizontale Föderalismus seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts besonders gewachsen ist, weil die kleinräumigen administrativen Strukturen der sozialen Integration über Kantonsgrenzen hinweg kaum mehr entsprechen, die Kantone aber trotzdem kaum Politikkompetenzen an den Bund abgegeben haben. Zudem spielt die horizontale Zusammenarbeit für die sprachregionale Koordination in Politikbereichen kantonaler Kompetenzen ein.