Abstract
Papillomaviren sind verantwortlich für eine Reihe
gutartiger und bösartiger Hauttumore bei Mensch und
Tier. Beim Hund steht die orale Papillomatose im Vordergrund,
die eine gutartige, von selbst abklingende
Erkrankung darstellt und in der Regel junge Hunde
betrifft. Während die orale Papillomatose des Hundes
und deren Zusammenhänge schon länger bekannt
sind, hat sich in jüngerer Vergangenheit gezeigt, dass
Papillomaviren wohl noch für weitere Hauterkrankungen
des Hundes verantwortlich sind. Es konnten
bisher sieben Hundepapillomaviren genauer beschrieben
werden, die man mit diversen gutartigen, aber
auch mit bösartigen Hauttumoren in Verbindung
bringt. Genetische Analysen gruppieren dabei diese
Viren in drei voneinander abgegrenzte Gruppen,
nämlich die Papillomavirus-Genera Lambda, Tau
und Chi. Anhand des gegenwärtigen Wissens aus der
Humanmedizin darf man wohl davon ausgehen, dass
noch zahlreiche weitere Hundepapillomaviren existieren.
Das Spektrum der Papillomavirus-vermittelten
Erkrankungen des Hundes dürfte analog wesentlich
grösser sein als das welches bisher als gesichert gilt.