Abstract
Die Begegnung von Religionen und Kulturen ist kein neues Phänomen. Dennoch nehmen wir sie heute in besonderer Weise wahr. Denn nicht nur die Begegnung selbst, sondern auch ihre Wahrnehmung ist unvermeidbar geworden. Sie ereignet sich in unserem täglichen Leben, spiegelt sich in der Gesellschaft, in die wir eingebunden sind, in ihrer sozialen Struktur, ihrer Wirtschaft und ihren Medien. Unsere eigene Kultur ist unübersehbar selbst der Ort der Begegnung.
Die interkulturelle Begegnung ist damit wesentlicher Bestandteil der westlichen Kultur, sowie sie es, wenn auch in jeweils anderer Weise, für alle anderen Kulturen der Moderne ist.
Auch die Religionen begegnen einander nicht erst seit unserem Jahrhundert. Gegenseitige Wahrnehmung, Abgrenzung oder Integration lassen sich über Jahrhunderte hinweg verfolgen. Neu hinzugekommen ist allerdings die Unausweichlichkeit der Auseinandersetzung mit der Begegnung, die Unausweichlichkeit der Konfrontation mit dem Plural von Religionen.