Abstract
Philosophische Entwürfe einer kosmopolitischen Weltordnung waren oft das Menetekel der nächsten Zivilisationskatastrophe. Der reine Weltstaatsformalismus blieb von der Wirklichkeit durch eine gewaltige Kluft getrennt oder diente der verschleierten Partikularität des Imperialismus als universalistische Fassade. Die vorliegende Arbeit folgt deshalb der methodischen Absicht der historisch-kritischen Dezentrierung der Philosophie und würdigt das kosmopolitische und supranationale Denken der Moderne aus der Distanz seiner Entstehungsgeschichte. Darüber hinaus bietet sie eine originelle und gründliche Aufarbeitung des Kosmopolitismus im gesamten Denken von Immanuel Kant und evaluiert dessen Einbettung in die aktuelle Diskussion.