Abstract
Hintergrund: In der vorliegenden Studie wird das geometrische Spektrum der Winkel-Kappa-Ausprägung bei Patienten mit und ohne Strabismus illustriert. Patienten und Methoden: Die Kasuistiken von 3 Patienten mit einem Winkel Kappa in unterschiedlichen geometrischen Ebenen werden präsentiert. Alle Patienten wurden einer ophthalmologischen Routine-Untersuchung unterzogen. Der orthoptische Status wies jeweils eine Diskrepanz zwischen Hirschberg-Test und alternierendem Prismen-Cover-Test aus. Ergebnisse: Bei dem ersten Patienten zeigte sich eine entgegengesetzte vertikale Verschiebung der Hornhautreflexe beider Augen infolge ausgeprägter retinochoroidaler Narben. Bei den anderen 2 Patienten wurde eine Horizontalverlagerung der Hornhautreflexe nach Hirschberg beobachtet. Bei einem dieser Patienten wurde eine akkommodative Esotropie durch einen negativen Winkel Kappa auf der rechten Seite noch verstärkt. Bei dem anderen Patienten bestand eine Pseudoexotropie bei bilateral ausgeprägtem positivem Winkel Kappa. Sämtliche Patienten wiesen eine Makulaektopie auf. Schlussfolgerungen: Die präsentierten Kasuistiken zeigen die Ausprägungsformen eines Winkels Kappa in horizontaler und vertikaler Ebene. Dabei kann ein Winkel Kappa eine Heterotropie einerseits verstärken, andererseits aber auch nivellieren.
Background: The aim of this study is to report the geometric range of angle kappa formation in patients with and without strabismus. Patients and Methods: This is a retrospective study of three patients with angle kappa in different planes. Routine eye examinations, including visual acuity, slit-lamp examination, and ophthalmoscopy, were performed. A thorough orthoptic examination revealed a notable difference between the prism and alternate-cover test and the Hirschberg measurements. Results: The first patient exhibited a bilateral vertical angle kappa into opposite directions due to retinochoroidal scars. Two other patients presented with horizontal angle kappa deviations. In one patient a true accommodative esotropia was exaggerated by a right negative angle kappa. The other patient had a pseudoexotropia due to bilateral positive angle kappa. Macular ectopia was noted in all cases. Conclusions: The patients herein reported demonstrate a marked variability of angle kappa occurrence in the horizontal and vertical plane. The angle kappa can exaggerate or conceal the size of the true heterotropia.