Abstract
In der empirischen Journalismusforschung spielen zwei Größen eine besondere Rolle: Grundgesamtheit (auch Zielgesamtheit genannt) und Stichprobe. Diese stehen in einem wechselseitigen Zusammenhang (vgl. Abbildung 1). Einerseits sind Kenntnisse über Größe und Struktur der Grundgesamtheit die Voraussetzung für die Anwendung verteilungsangepasster Verfahren der Stichprobenziehung, d. h. Zufalls- und Quotenauswahl (Fretwurst, Gehrau & Weber 2005, 36). Andererseits können auf Basis der Stichprobe mit den Methoden der Inferenzstatistik die unbekannten Parameter der Grundgesamtheit (z. B. Häufigkeiten, Mittelwert und Standardabweichung) geschätzt oder Mittelwertdifferenzen und Korrelationskoeffizienten auf ihre Signifikanz getestet werden. Auch jenseits der Anwendung statistischer Verfahren bildet die Grundgesamtheit die Zielgröße empirischer Schlussfolgerungen. Sie stellt stets das „Bezugsobjekt von wissenschaftlichen Aussagen“ (Fretwurst, Gehrau & Weber 2005, 34) dar.