Abstract
Reinigungs- und Desinfektionsmittel sind fuer die hygienische Absicherung vieler Produktionsabläufe in der Lebensmittelindustrie unentbehrlich. Als eigentliche
Lebensmittelzusätze sind nur wenige Konservierungsmittel wie Sorbinsäure, Benzoesäure oder Propionsäure zugelassen. Eine relativ breite Palette von Verbindungen wird jedoch fuer die Reinigung bzw. Desinfektion der Arbeitsunterlagen und Geräte in der Lebensmittelverarbeitung verwendet. Auch bei sachgemässem Einsatz ist damit zu rechnen, dass insbesondere Spuren von Desinfektionsstoffen in die Lebensmittel gelangen. In diesem Bereich legen die Behörden den Schwerpunkt auf die Eigenverantwortung der einzelnen Betriebe, so dass allfällige Rueckstände von
Desinfektionsmitteln in Fleisch, Milch oder anderen Lebensmitteln nur unscharf reglementiert sind.
Unerwuenschte Wirkungen der Reinigungs- und Desinfektionsmittel auf Tier und Mensch beruhen auf ihrer Fähigkeit, Makromolekuele zu oxidieren, Proteine zu
fällen oder Zellmembranen aufzulösen. In dieser Übersicht wird zuerst auf die akut toxischen Manifestationen nach Kontakt mit einigen wichtigen Stoffgruppen hingewiesen,
um die unterschiedliche Verträglichkeit der handelsueblichen Präparate zu veranschaulichen. Danach werden mögliche Risiken im niederen Dosisbereich und die Problematik der Rueckstände diskutiert.