Abstract
In Auseinandersetzung mit einigen Zitaten von Hölderlin, Hegel und (vor allem) Celan entwirft der Artikel ein Konzept poetischer Zeitgenossenschaft: Dieses orientiert sich nicht am Primat einer kalendarischen Gleichzeitigkeit, in der sich die Lebensdaten zweier oder mehrerer Individuen überschneiden sollen, sondern an der Zeitlichkeit, die durch Literatur in ihrer Medialität erst geschaffen wird. Nach einer Erörterung der zukunftsoffenen Dimension poetischer Zeitgenossenschaft wird im kritischen Anschluss an einige Bemerkungen von Agamben ein mögliches Konzept gegenwartsoffener poetischer Zeitgenossenschaft skizziert.