Abstract
In der vorliegenden in vivo Studie wurde eine neue Generation von Kopfverriegelungsschrauben getestet. Hierzu wurde bei 37 Schafen eine einseitige 45° Osteotomie der Tibia durchgeführt. Der geschaffene Frakturspalt von 0, 1 oder 3 mm Breite wurde mit einer Locking-Compression-Plate in Kombination mit den zu evaluierenden Dynamischen Kopfverrieglungsschrauben (DLS) refixiert. Der Heilungsverlauf wurde radiologisch in einem dreiwöchigen Rhythmus über sechs, beziehungsweise zwölf Wochen kontrolliert. Am Ende dieses Zeitraumes wurden die isolierten Gliedmassen einer biomechanischen Steifigkeitstestung und Mikro-CT-Untersuchung unterzogen und schließlich histologisch aufgearbeitet. Das Design der DLS ermöglicht die Dynamisierung der Cis-Kortex und somit eine fast parallele interfragmentäre Komprimierung des Frakturspalts. In dieser Tierstudie konnte gezeigt werden, dass diese interfragmentäre Bewegung (IFM) die Synthese von Knochenmatrix stimuliert, besonders periostal im plattennahen Bereich, und somit Chancen für die Überwindung eines momentanen Versorgungsproblems in der Humanmedizin aufweist. Die beste Umgebung für einen positiven Effekt dieser IFM lieferte die 0 mm Konfiguration. Die Knochen dieser Gruppe zeigten zwölf Wochen post Op histomorphometrisch die deutlichste Kallusformation an der Cis- Kortex und die höchste Torsionssteifigkeit der geheilten Gliedmasse relativ zur gesunden Gegenseite.
Summary
In this in vivo study a new generation of locking screws was tested. A unilateral 45°osteotomy was performed on the tibia of 37 sheep. The created fracture gap of 0, 1 and 3 mm was fixed using a locking compression plate in combination with the dynamic locking screws (DLS). The healing process was monitored radiographicaly every 3 weeks for 6, respectively 12 weeks. After this time the isolated bones were tested biomechanically, measured in the micro-CT and evaluated histologically. The design of the DLS enables the dynamisation of the cortex under the plate (cis-cortex) and therefore allowing almost parallel interfragmentary closure of the fracture gap. This animal study could show that this interfragmentary movement (IFM) stimulates the synthesis of new bone matrix, especially under the plate, thus could solve a current limitation in normal human bone healing. The best results of this IFM were shown in the 0 mm configuration. The bones of this group have shown histomorphometricaly the most distinct callus formation on the cis-cortex and the highest torsional stiffness relative to the untreated limb, 12 weeks after surgery.