Abstract
In diesem Beitrag soll das Phänomen der "Loverboys"-Methode fokussiert werden, welches im Rahmen einer Gemeinschaftsveranstaltung von WSD Pro Child e. V., Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e. V., Sicheres Heidelberg e. V., der Stadtbücherei Heidelberg sowie der Genderfachstelle LuCa Heidelberg erstmals von der ehemaligen Kriminalhauptkommissarin Bärbel Kannemann vorgestellt wurde. Die Referentin schilderte ein bis dato nur in den Niederlanden bekanntes Phänomen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass sehr junge Mädchen und Frauen durch Männer, die diese zumeist im Internet kennengelernt haben, einerseits durch psychischen Druck aber auch durch Erpressung in die Prostitution gezwungen werden. Aufgrund einer hohen überregionalen Medienresonanz auf die Veranstaltung, wurde deutlich, dass es sich um ein Phänomen handelt, von dem auch deutsche Kinder und Jugendliche betroffen sind. Da von Seiten der kriminologischen Forschung und auch dem polizeilichen Hellfeld diese Problematik nicht dokumentiert ist, wird im Rahmen dieses Aufsatzes untersucht ob und inwieweit es sich bei der sog. "Loverboys"-Methode um ein neues Phänomen handelt, um dann ggf. adäquate Präventionskonzepte im Kinder- und Jugendbereich anzubieten.