Abstract
Urtikaria ist eine häufige Erkrankung. Die Lebenszeitprävalenz für Urtikaria liegt bei nahezu 20%. Urtikaria verursacht nicht nur eine Einschränkung der Lebensqualität, sondern beeinflusst auch die Leistungsfähigkeit bei der Arbeit und in der Schule und zählt daher zur Gruppe der schweren allergischen Erkrankungen. Diese Leitlinie umfasst die Definition und Klassifikation der Urtikaria unter Einbeziehung der wesentlichen Fortschritte in der Erforschung der Ursachen, auslösenden Faktoren und Pathomechanismen dieser Erkrankung. Darüber hinaus befasst sie sich mit evidenzbasierten Strategien zur ökonomischen Diagnostik der verschiedenen Unterformen der Urtikaria. Die optimale Therapie der Urtikaria ist von enormer Wichtigkeit für die Patienten und sehr komplex. Sie wird daher in einer separaten Leitlinie behandelt. Diese deutschsprachige Leitlinie wurde auf der Basis der internationalen englischsprachigen, durch die UEMS (EuropeanUnion of Medical Specialists) anerkannten Leitlinie unter besonderer Berücksichtigung der medizinischen Gegebenheiten im deutschsprachigen Raum erstellt. Diese Leitlinie ist zusammen mit der Schwesterleitlinie zur Therapie der Urtikaria das Ergebnis eines Konsensus, der auf einer Podiumsdiskussion beim 3. Internationalen Konsensusmeeting zur Urtikaria, der „Urticaria 2008“, erzielt wurde. Die „Urticaria 2008“ war eine gemeinsame Initiative der Sektion Dermatologie der EAACI (European Academy of Allergy and Clinical Immunology), des EU-geförderten Network of Excellence GA2LEN (Global Allergy and Asthma European Network), des EDF (European Dermatology Forum) und der WAO (World Allergy Organization). Zum ersten Mal wurde hier, bei ausreichender Beweislage, die Grading-of-Recommendations-Assessment-Development-and-Evaluation(GRADE)-Methode mit Modifikationen so weit möglich verwendet.