Abstract
Die Studie verbindet zwei bisher getrennt voneinander beforschte Themenkreise: Die Vereinbarkeit beziehungsweise
Unvereinbarkeit von Erwerbsarbeit, Privatleben (subsumiert unter dem Begriff Work-Life Conflict (WLC)) und Freiwilligentätigkeit. Dabei verfolgt sie zwei Ziele. Erstens wird untersucht, inwiefern Freiwilligenta¨tigkeit an der Schnittstelle zwischen Erwerbsarbeit und Privatleben relevant ist, indem geprüft wird, wie und ob Freiwilligentätigkeit und WLC zusammenhängen. Zweitens wird der Frage nachgegangen, ob Freiwilligentätigkeit eine Pufferfunktion bezu¨glich der ungünstigen Beziehung zwischen WLC und Gesundheit einnehmen kann. Durch die Analyse zweier Datensätze konnte gezeigt werden, dass Freiwilligentätigkeit in differenzierter Weise mit WLC zusammenhängt:Während der Work-to-Life Conflict umso kleiner ist, je häufiger jemand freiwillig tätig ist, ist der Life-to-Work Conflict umso größer, was – betrachtet man WLC als Ganzes – zu einem nicht-linearen Zusammenhang von WLC und Freiwilligentätigkeit führt, bei dem mittelhäufig freiwillig Tätige optimale, sprich geringe WLC-Werte aufweisen. Eine mögliche Pufferfunktion von Freiwilligentätigkeit konnte indes mit den vorliegenden Daten nicht nachgewiesen werden.