Abstract
Eine der zentralen Fragen der Sozialstrukturanalyse richtet sich auf die Struktur sozialer Ungleichheit. Insbesondere die Individualisierungsthese behauptet, dass Gesellschaften zwar immer noch durch soziale Ungleichheit geprägt seien, diese aber nicht mehr in Form von Klassen oder Schichten strukturiert ist. Dieser Beitrag untersucht diese Fragestellung auf der Grundlage der Wahrnehmung sozialer Schichten in einer Befragung von Studierenden. Das Schichtkonzept ist für die meisten Personen weiterhin mental verfügbar und wird auch in Interaktionssituationen aktiviert. Darüber hinaus zeigt die empirische Studie, dass mit dem Schichtkonzept ausgeprägte Stereotypen verbunden sind, die sich sowohl für Befragte in der Schweiz wie auch in Deutschland feststellen lassen.